Bilingualität
Bilinguale Einrichtungen sind immernoch sehr selten. Ein Educaretion®- Center vermittelt Kindern Englisch als eine weitere Sprache neben der deutschen Sprache. Deutschsprachige Kinder können die englische Sprache so schon früh als zweite Sprache erleben. Englischsprachige Kinder erleben Ihre Muttersprache und können so deutsch als weitere Sprache lernen. Außerdem lernen die Kinder von einander. Die Vermittlung der zweiten Sprache geschieht nach der sogenannten Immersionsmethode. Dabei werden im Gegensatz zum Fremdsprachenlernen nicht Vokabeln „gepaukt“, sondern Englisch von englisch- sprechenden BetreuerInnen und LehrerInnen einfach durch die Anwendung der Sprache spielerisch vermittelt und erlernt.
Linguistik Professor Henning Wode aus Kiel sagt:“ Es gehört zur genetischen Ausstattung des Homo sapiens, dass wir mehrere Sprachen lernen können und uns deren Struktur eigenständig erschließen – das gilt nicht etwa nur für besonders begabte Menschen. Die immersive Methode entspricht schlicht der Art und Weise, wie Kinder auch ihre Muttersprache erlernen. Eltern pauken mit ihren Kleinkindern ja auch nicht Vokabeln oder Grammatik. Der herkömmliche Fremdsprachenunterricht bringt gerade deshalb so wenig, weil das Insistieren auf Korrektheit von Anfang an, auf Üben, Erklären, Korrigieren und Lehrstoffprogression nicht der Funktionsweise der menschlichen Sprachlernfähigkeiten entspricht. Es blockiert eher die Entfaltung dieser Fähigkeiten.“
Sprachwissenschaftler halten das Krippen- und Kitaalter für den idealen Zeitpunkt, um Kinder erstmals mit einer Fremdsprache in Kontakt zu bringen. Denn in diesem Alter ist das Gehirn ohnehin auf den Spracherwerb eingestellt – die Muttersprache eben. „Kinder haben sehr weit offene kognitive Fenster. Wenn sie frühzeitig mit Fremdsprachen in Kontakt gebracht werden, können sie auf spielerische Weise erstaunliche Lernleistungen erbringen“, sagt Professor Rita Franceschini, Rektorin der Freien Universität Bozen, die über Jahre bilinguale Projekte im Saarland und in Basel wissenschaftlich begleitete. „Natürlich können auch Erwachsene noch Vokabeln lernen. Doch für Phonetik, eine gute Aussprache, schließt sich das Fenster mit zunehmendem Alter langsam. Je früher Kinder eine weitere Sprache erlernen, desto größer sind nachweislich ihre Chancen für eine annähernd muttersprachliche Aussprache.“
Wissenschaftliche Tests bestätigen seit Jahren immer wieder, dass sich die Mehrsprachigkeit auch auf die allgemeinen Denk- und Lernleistungen positiv auswirkt. Die Kinder werden flexibler und kreativer im Denken, trauen sich mehr zu, schneiden nicht nur bei Fremdsprachenaufgaben, sondern auch zum Beispiel in Mathematik besser ab.
Die frühe Mehrsprachigkeit führt zu einer größeren Synapsenbildung und Vernetzung im Gehirn, die Kognitionsprozesse fördert. Jede Sprache öffnet eine Tür zu einer weiteren. „Allerdings lernen Kinder in jungen Jahren nicht nur besonders schnell“, sagt Franceschini. „Sie vergessen auch sehr schnell. Deshalb bringt frühe Mehrsprachigkeit besonders dann viel, wenn die Sprache auch auf dem weiteren Schulweg intensiv gefördert wird. Es habe sich so erwiesen, dass die Kinder in Kita und Grundschule nicht nur ein hohes Englischniveau erreichen, sondern sich auch mit Französisch als dritter Sprache leichter tun.
Vor mittlerweile zwölf Jahren legte die Europäische Kommission das Ziel fest, dass alle EU-Bürger mindestens drei Sprachen auf einem „funktional angemessenen“ Niveau erlernen sollten. Zumindest die nachfolgenden Generationen sollen so für das Berufsleben in einem vereinten Europa und einer globalisierten Welt „fit“ gemacht werden. Im Frühjahr 2003 ergänzte die EU, dass Kinder künftig schon vom frühesten Kindesalter zwei Fremdsprachen lernen sollten. Das Educaretion®- Konzept setzt diese Forderung um.
Lange waren Experten der Meinung, zweisprachige Kinder entwickeln sich langsamer. Heute ist man der Auffassung, dass Kinder, die bilingual unterrichtet werden, über einen größeren Wortschatz verfügen. „Sprache ist der Schlüssel zur Bildung. Das gilt auch für Fremdsprachen. Je früher sie gelernt werden, desto besser. Kinder tauchen ohne Schwierigkeiten in fremde Sprachen ein, wenn sie pädagogisch angemessen dazu geführt werden“, sagt Bildungsministerin Annette Schavan (CDU).